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Digitale Nomaden: Thailand | Philippinen VS Spanien

Die Länder Vergleiche basieren auf einer Reihe von Faktoren wie z.B. Erreichbarkeit, Lebenshaltungskosten, Niederlassungsfreiheit für Bürger des Schengenraumes, Gesundheitsversorgung, Sicherheit, Wetterbedingungen und andern Kriterien. In den Nomad-Listen der besten Länder hält Spanien - insbesondere mit Barcelona - Spitzenpositionen.
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Wahl in Thailand am 07.05.2023

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  • Wahl in Thailand am 07.05.2023

    Weg für General Prayut, als Premierminister zurückzukehren, ist frei

    Wenn es nicht zu einem poli­tis­chen ​“Unfall” kommt, wer­den die Thais am 7. Mai zu den Wahlen gehen. Nach gängiger Mei­n­ung wird die von Shi­nawa­tra unter­stützte Oppo­si­tion­spartei Pheu Thai entwed­er allein oder in ein­er Koali­tion genü­gend Sitze im 500-köp­fi­gen Repräsen­tan­ten­haus gewin­nen, um die vom Mil­itär gestützte Regierung von Prayut Chan-o-cha, der den Mil­itär­putsch von 2014 anführte, abzuset­zen. Der Gen­er­al wurde Pre­mier­min­is­ter und gewann 2019 eine umstrit­tene Wahl. Der Opti­mis­mus der Pheu Thai scheint nun eine vernün­ftige Annahme zu sein, da die von der Armee geführte Regierung es ver­säumt hat, ihre Ver­sprechen einzulösen, ins­beson­dere die Kor­rup­tion zu beseit­i­gen oder die Polizei zu reformieren, und nach dem Putsch nur ein gerin­geres Wirtschaftswach­s­tum erzielt hat als ihre wichtig­sten ASEAN-Partner.

    Doch Experten wären unklug, die Chan­cen von Gen­er­al Prayut auf einen Machter­halt abzuschreiben. Obwohl die meis­ten Mei­n­ung­sum­fra­gen die Pheu Thai in Führung sehen, hat Super Poll her­aus­ge­fun­den, dass Prayut in Bangkok beliebter ist, während eine andere Umfrage zeigt, dass seine Partei, die Unit­ed Thai Nation Par­ty, in eini­gen südlichen Prov­inzen gut abschnei­det, die früher die Domäne der jet­zt im Nieder­gang befind­lichen Demokratis­chen Partei waren. Von der Pheu Thai wird erwartet, dass sie mit pop­ulis­tis­chen The­men einen geschick­ten Wahlkampf führt und Mil­lio­nen von Parteim­it­gliedern fest an ihre Basis bindet, ins­beson­dere im Nor­den des Lan­des. Doch Prayuts Vision ein­er streng geord­neten Demokratie, die von der Königlich Thailändis­chen Armee und der Monar­chie bewacht wird, ist in ein­er zutief­st kon­ser­v­a­tiv­en Gesellschaft keineswegs überholt.

    Die eigentliche Ungewis­sheit liegt in der Fülle der poli­tis­chen Parteien — über 80 -, die bei den bevorste­hen­den Wahlen antreten. Während die meis­ten von ihnen abgeschrieben wer­den kön­nen, kann selb­st eine kleine Anzahl unab­hängiger (oder pseudoun­ab­hängiger) Abge­ord­neter das Kräftev­er­hält­nis bee­in­flussen. Außer­dem haben viele poli­tis­che Parteien in Thai­land eine sehr ähn­liche Poli­tik. Prayuts Vere­inigte Thailändis­che Nation spiegelt sich in der ähn­lich monar­chis­tis­chen Palang Pracharath-Partei wider, und sie kön­nten sich gegen­seit­ig Stim­men weg­nehmen — zu ihrem gemein­samen Nachteil. Let­ztere wird in der gegen­wär­ti­gen Koali­tion vom stel­lvertre­tenden Pre­mier­min­is­ter angeführt.

    Rival­itäten auf der Seite gibt es auch bei der Pheu Thai, die von der Move For­ward Par­ty, die bei jun­gen Leuten beliebt ist und die Geset­ze gegen die Majestäts­belei­di­gung strikt ablehnt, um die Stim­men der Oppo­si­tion konkur­ri­eren wird. Hinzu kom­men größere Parteien wie Bhum­jaithai, der größte Part­ner in der derzeit­i­gen Regierung und maßge­blich für die Entkrim­i­nal­isierung von Cannabis im ver­gan­genen Jahr ver­ant­wortlich, die in ein­er umstrit­te­nen Wahl in bei­de Rich­tun­gen auss­chla­gen kön­nten. Thailändis­che Abge­ord­nete wech­seln ihre Loy­al­itäten frei, ohne dass es zu den in der europäis­chen oder amerikanis­chen Poli­tik üblichen ​“Verräter”-Rufen kommt.

    Hinzu kommt die Tra­di­tion der Geld­poli­tik bei thailändis­chen Wahlen und die Tat­sache, dass die Gren­zen einiger Wahlkreise erst am 3. März von der Wahlkom­mis­sion fest­gelegt wer­den. Ganz zu schweigen von der Macht des 250-köp­fi­gen, nicht gewählten Sen­ats, der nach dem Staatsstre­ich von 2014 von der Jun­ta ernan­nt wurde und eben­falls mitbes­tim­men kann, wer Pre­mier­min­is­ter wird. Bei so vie­len offe­nen Fra­gen kann am 7. Mai alles passieren.
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