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Die Länder Vergleiche basieren auf einer Reihe von Faktoren wie z.B. Erreichbarkeit, Lebenshaltungskosten, Niederlassungsfreiheit für Bürger des Schengenraumes, Gesundheitsversorgung, Sicherheit, Wetterbedingungen und andern Kriterien. In den Nomad-Listen der besten Länder hält Spanien - insbesondere mit Barcelona - Spitzenpositionen.
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Schulen auf Mallorca

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  • Schulen auf Mallorca

    Auswandern nach Mallorca: Welche Schule ist die richtige für mein Kind?
    Öffentlich, halbstaatlich, privat: Wie das Bildungssystem auf der Insel organisiert ist


    Welche Schulformen gibt es und was kosten die unterschiedlichen Schulen?

    Grundsätzlich gibt es in Spanien öffentliche, halbstaatliche und private Schulen. Die öffentlichen Schulen sind kostenlos, es wird kein monatliches Schulgeld fällig. Halbstaatliche Schulen, die sogenanntencolegios concertados, haben teilweise kirchliche, teilweise weltliche Träger und sind prinzipiell auch kostenfrei, weil sie ebenfalls vom Bildungsministerium finanziert werden. In der Praxis allerdings verlangen einige Schulen mehr oder weniger verpflichtende Beiträge. Privatschulen verlangen teilweise hohe Gebühren. Zu zahlen sind dort üblicherweise zunächst eine Einschreibegebühr für neue Schüler, die etwa zwischen 200 und 400 Euro liegt, und dann eine monatliche Schulgebühr, die zwischen rund 400 Euro und etwa 1.000 Euro je nach Klassenstufe liegt. Das sogenannte Internationale Abitur ist noch einmal deutlich teurer. An allen Schulen kommen weitere Auslagen hinzu für Kopien, Arbeitsblätter, Bücher, Versicherungen und bei Bedarf Musik- oder Sportunterricht außerhalb der offiziellen Schulzeiten, die sogenannten extraescolares.

    Ab wann besuchen Kinder auf Mallorca Kitas oder Schulen und wann treten sie in die nächsten Bildungsabschnitte über?

    Spanische Kinder kommen häufig schon sehr früh, viele mit rund sechs Monaten, mit der Kita in Berührung. Etwa die ersten zweieinhalb Lebensjahre sind die Kinder in einer Krippe, dann wechseln sie in die dreijährige Vorschule, die in Spanien deutlich verschulter als in Deutschland ist. Die Kinder beginnen hier bereits mit vier Jahren, lesen und schreiben zu lernen. Auch Englisch gehört zum Stundenplan eines Vorschulkindes. Die Einstufung in die Klassen richtet sich in Spanien – anders als in Deutschland – streng nach dem Geburtsjahr. Sprich, in diesem Jahr kommen alle Kinder, die 2019 geboren wurden, in die Vorschule, die sogenannte educación infantil, egal, ob sie im Januar oder im Dezember geboren sind. In dem Jahr, in dem die Kinder ihren 6. Geburtstag feiern, geht es dann in die Grundschule. In Spanien gibt es im Unterschied zu Deutschland sechs Grundschulklassen. Daran schließen sich vier Mittelstufenklassen an, die sogenannte ESO, die educación secundaria obligatoria. Nach diesen vier Jahren gibt es noch die Möglichkeit, das zweijährige bachillerato zu machen, was der deutschen Oberstufe entspricht und mit dem spanischen Pendant zum Abitur endet.

    Sind das alles Ganztagsschulen?

    Die öffentlichen Schulen bieten inzwischen weitgehend flächendeckendMittagessen und Nachmittagsbetreuung an. Die Kinder können allerdings auch nach dem vormittäglichen Unterricht nach Hause gehen, der in der Unter- und Mittelstufe meist um 14 Uhr, in der Oberstufe gewöhnlich um 15 Uhr endet. An den colegios concertados und den Privatschulen ist der Nachmittagsunterricht in den meisten Fällen obligatorisch. Auch hier gibt es Mittagessen und dann häufig ein oder zwei Schulstunden bis zum späten Nachmittag.

    Wie sieht es mit Katalanisch aus?

    Ein Aspekt, mit dem vor allem Neuankömmlinge auf der Insel manchmal Probleme haben: Die öffentlichen Schulen unterrichten zum Großteil auf Katalanisch bzw. dem mallorquinischen Dialekt der katalanischen Sprache. Laut balearischem Bildungsgesetz ist an den öffentlichen Schulen mindestens zu 50 Prozent auf Katalanisch zu unterrichten, in der Praxis ist es zumeist deutlich mehr. An den colegios concertados gilt diese Regelung ebenfalls. Privatschulen und internationale Schulen müssen sich laut einer Sprecherin des balearischen Bildungsministeriums ebenfalls daran halten, in der Praxis findet allerdings ein Großteil des Unterrichts auf castellano, also Spanisch, oder auf Englisch statt.

    Welche internationalen Schulen gibt es?

    Für deutschsprachige Familien, vor allem für diejenigen, die nur für kurze Zeit auf Mallorca bleiben wollen, ist häufig die erste Anlaufstelle der Eurocampus an der Playa de Palma. Es ist die einzige von der deutschen Kultusministerkonferenz anerkannte deutsche Schule auf Mallorca. Hier liegen die monatlichen Schulgebühren je nach Klassenstufe bei 625 bis 857 Euro. Der Unterricht findet vorrangig auf Deutsch statt, bis auf die Fächer Spanisch, Englisch und Katalanisch. Darüber hinaus gibt es weitere internationale Privatschulen, wie etwa die Àgora Portals International School, das Queens College, The Academy International School, das King Richard III College, das Bellver International College, das Baleares International College oder auch die vom Deutschen Sven Olsen gegründete Ecolea.

    Gibt es freie Schulen auf Mallorca?

    Ja, es gibt mehrere alternative Einrichtungen, wie etwa eine Waldorfschule oder die Schulen Sa Llavor, Nau Escola, Escola Activa oder Nono Espai d’Aprenenatge. Diese Schulen richten sich teilweise nicht nach dem spanischen Lehrplan. Vorsicht: Manche sind nicht vom Bildungsministerium anerkannt.

    Wie steht es um die Qualität der Schulen?

    Das ist so allgemein nicht zu beantworten, zumal sich ja auch die Vorstellungen der Eltern darüber, was eine gute Schule ist, unterscheiden können. Bitten Sie vor Einschulung oder Anmeldung um einen Termin in den infrage kommenden Schulen und lassen Sie sich das sogenannte proyecto educativo, also die dortigen Schwerpunktsetzung erklären. Bei dem letzten großen PISA-Test schnitten die Balearen in Sachen Lesekompetenz und mathematische Kompetenz leicht über dem spanischen Durchschnitt ab und bei der naturwissenschaftlichen Kompetenz leicht darunter. Allerdings lag Spanien unter dem EU- und OECD-Schnitt.

    Wie verläuft die Einschreibung?

    Die Schulanmeldung erfolgt für gewöhnlich zwischen März und Juni. Am 9. Mai beginnt die sogenannte admisión für Kinder, die die Schule wechseln wollen oder ins staatliche Bildungssystem eintreten. Die aktuellen Termine finden Sie hier.

    Wie lange dauern die Ferien?

    Schülerinnen und Schüler haben von Ende Juni bis Anfang oder Mitte September frei. Da kaum ein Elternteil so lange Urlaub nehmen kann, besuchen viele Kinder im Sommer die sogenannten campamentos de verano, die für einen Monat schon mal einige Hundert Euro verschlingen können. Neben den Sommerferien gibt es noch zehn Tage Osterferien und üblicherweise zwei Wochen Weihnachtsferien sowie meist ein paar freie Tage Anfang März.

  • #2
    Keine Noten mehr im Zeugnis: So werden die Schüler auf Mallorca ab sofort bewertet
    Das Bildungsgesetz LOMLOE bringt neue Formen der Benotung mit sich – und die sind erklärungsbedürftig



    Kurz vor Weihnachten gibt es die ersten Zwischenzeugnisse der Ära LOMLOE. So heißt das Bildungsgesetz, das seit diesem Schuljahr in Spanien gilt, zunächst nur in den ungeraden Jahrgängen. Vor allem die Benotung der Schülerinnen und Schüler hat es in sich, viele Eltern dürften weitgehend ratlos vor den bis zu zehnseitigen Berichten über die Leistungen ihrer Kinder sitzen.

    Ein zentrales Anliegen des Gesetzes ist, dass die Schüler nicht mehr nur für ihre Prüfungsleistungen benotet werden, sondern dass Lehrerinnen und Lehrer in die Bewertung auch andere Aspekte aufnehmen sollen. So gibt es keine herkömmlichen Noten mehr; die einzelnen Fächer werden in verschiedene Kompetenzen aufgeteilt. Jedes Fach besteht aus einer Anzahl an Kompetenzen, die die Schülerinnen und Schüler im Laufe eines Schuljahres erwerben sollen. „Die Zahl der Kompetenzen ist vom spanischen Bildungsministerium vorgegeben“, erklärt eine Sprecherin des balearischen Bildungsministeriums – genau wie ihre Bezeichnungen.

    Schulen können Stellenwert der Kriterien selbst entscheiden

    So heißt eine der Kompetenzen aus dem Fach Englisch etwa „Sich in interkulturellen Situationen empathisch und respektvoll verhalten“ oder in Geschichte „Die vorrangigen Probleme, die die Gesellschaft betreffen, identifizieren, bewerten und Interesse dafür aufbringen“.Bewertet werden diese Ober-Kompetenzen anhand von sogenannten Kriterien. Jede Kompetenz setzt sich aus einer festgelegten Zahl an Kriterien zusammen, die einen bestimmen Prozentsatz der Bewertung ausmachen – je nach Wichtigkeit. Um den Schulen mehr Autonomie zuzugestehen, kann jede Einrichtung selbst entscheiden, welchen Stellenwert sie welchem Kriterium zukommen lässt.

    Bewertungen werden fortlaufend eingepflegt

    Die Kriterien werden mit den folgenden Bezeichnungen bewertet: „Completamente“, also vollständig, „Mayoritariamente“, also zum Großteil, „Suficiente“, also ausreichend, „Poco“, also zu einem kleinen Teil, oder „Nada“, also gar nicht. Die Bewertungen können die Eltern der öffentlichen und halbstaatlichen Schulen dann in der Plattform GestIB des Bildungsministeriums abrufen. Und das ständig, da die Bewertungen fortlaufend eingepflegt werden. Je weiter das Schuljahr fortschreitet, desto mehr Kriterien werden bewertet sein.



    Ein Beispiel: Der oben abgebildete Screenshot von GestIB stammt von einer Schule aus dem Nordosten von Palma. Darauf ist zu erkennen, dass beispielsweise im Fach Matemáticas, also Mathematik, 23 einzelne Kriterien bewertet werden. In der katalanischen Sprache und Literatur sind es 21 und in Sport 13 Kriterien. Welche Kriterien das genau sind, wird in einem rund zehnseitigen Anhang an das Deckblatt erklärt.

    Bericht ist schon "für spanische Muttersprachler kaum zu verstehen"

    Wer über eher wenige Spanisch- oder Katalanischkenntnisse verfügt, dürfte aufgeschmissen sein. „Dieser Bericht ist sogar für spanische Muttersprachler kaum zu verstehen“, kritisiert Miquel Àngel Guerrero von der Elternvertretung FAPA auf Mallorca. Die Formulierungen seien für Normalsterbliche viel zu technisch gehalten.

    „Hier muss nachgebessert werden, die Kriterien müssen in den kommenden Jahren verständlicher formuliert werden“, sagt Guerrero, der im Prinzip mit den Zielen der LOMLOE konform geht. „Wir finden es gut, dass die Kinder und Jugendlichen nicht mehr stur nach Noten, sondern nach ihren Kompetenzen bewertet werden.“
    Wer sich nicht zu tief in die Bewertungen der Kinder einfuchsen möchte, der sollte sich an einer Farbskala orientieren, mit denen die einzelnen Fächer gekennzeichnet werden. Das Fach bekommt die Farbe Grün, wenn die meisten Kriterien positiv bewertet werden, die Farbe Gelb, wenn hier und da noch ein wenig Nachholbedarf besteht, und die Farbe Rot, wenn großer Nachholbedarf besteht. Die klassischen Noten von 1 bis 10 gibt es nur noch am Schuljahresende in den Abiturklassen. In der Mittelstufe ESO und in der Grundschule werden im Jahreszeugnis die Bewertungen schriftlich vergeben.

    Lehrer tun sich bei der Bewertung schwer

    DieseNeuerungen haben vor allem auch die Lehrer zum Schuljahresstart kalt erwischt, wie Aurora Martín (Name geändert) der MZ erzählt. Die Spanischlehrerin an einer öffentlichen Schule beklagt, dass sie in ständigem Bewertungsstress steht, um die Schüler in allen vorgeschriebenen Kriterien zu bewerten. „Und häufig geht das kaum, weil inzwischen vor allem Gruppenarbeiten erledigt werden. Da ist schwer zu erkennen, was der oder die Einzelne dazu beigetragen haben.“ FAPA-Direktor Miquel Àngel Guerrero appelliert genau wie die Sprecherin des Bildungsministeriums an die Eltern, sich in der ersten Zeit aufgrund der neuen Bewertungen nicht verrückt machen zu lassen. „Das Ganze muss erst einmal anlaufen, Schüler, Lehrer und Eltern müssen sich daran gewöhnen“, sagt Guerrero. Bei großer Unsicherheit oder elementaren Fragen sollten Eltern das Gespräch mit der Schule suchen.

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